Angefangen hat alles mit einer Pressemitteilung am 28. September des vergangenen Jahres – Welche Pressemitteilung?
Vermutlich ist die besagte Mitteilung damals an den meisten von Euch genauso “spurlos” vorübergegangen, wie an mir. Dieser Umstand ist insofern nicht sehr verwunderlich, als dass man sich nicht aller Tage auf die einschlägige Internetseite mit dem Slogan “Die Nationalen” verirrt. Heute ist es jedoch an der Zeit auf den Inhalt dieser Pressemitteilung der NPD einzugehen:
Die hessische NPD hat für den 16. Juli in Gießen unter dem Motto “Das System ist am Ende – Wir sind die Wende” eine Demonstration gegen die Globalisierung angemeldet.
In Bezug auf die rechte Szene und die Stadt Gießen war es in der letzten Zeit eher ruhig geworden. Ein vollkommen unbeschriebenes Blatt ist die mittelhessische Universitätsstadt hinsichtlich Rechtsradikalismus leider nicht.
Dem ein oder anderen Gießener Bürger ist vielleicht die Gießener Burschenschaft Dresdensia Rugia ein Begriff. Die Burschenschaft war und ist, aufgrund ihrer Verbindungen zur sächsischen NPD, immer mal wieder Gegenstand der Berichterstattung in den lokalen Medien. Auch der Name Jürgen Gansel, der für die NPD im sächsischen Landtag sitzt und in Gießen studiert hat, ist Beobachtern der Szene ein Begriff.
Eine NPD-Demonstration durch die Fußgängerzone Gießens, den Seltersweg, stellt jedoch eine neue Herausforderung an uns alle dar. Seit dem gestrigen Tag ist das Thema auch entsprechend in den Tageszeitungen, der Gießener Allgemeine und dem Gießener Anzeiger, präsent. Folgendes gibt es zu berichten:
Die evangelische Kirche hat das Bündnis “Gießen bleibt bunt – Gemeinsam gegen Nazis” ins Leben gerufen. Geplant ist nicht etwa eine Gegendemo, sondern vielmehr friedlicher und gewaltfreier Widerstand in Form eines großen Festes.
Durch einen entsprechenden Antrag bei der Stadt möchte man den Bereich innerhalb des Innenstadtringes und die Bahnhof- sowie Liebigstraße für Feste, Theateraufführungen, Infostände und Mitmachaktionen nutzen. Mit diesen Aktionen soll den Nazis der Weg in die Innenstadt versperrt werden.
Bemerkenswert ist die große Beteiligung am Bündnis. Es umfasst derzeit schon nahezu alle gesellschaftlichen Gruppen und Parteien. Beteiligt sind unter anderem die demokratischen Parteien, die Stadt, das Stadttheater und die Universität, um nur ein paar zu nennen.
Wer zeigen will, dass in Gießen kein Platz für Nazis ist, sollte sich den 16. Juli merken und an den hoffentlich zahlreichen Aktionen gegen den Nazi-Aufmarsch teilnehmen.
Gerade die Studenten von außerhalb sollten nach dem Ende der Vorlesungszeit an der Justus-Liebig-Universität am 15. Juli vor der Heimreise noch ein Mal alle Kräfte mobilisieren und ihren Studienort unterstützen.
Wir wollen keine Nazis in Gießen!
Weitere Informationen zum Thema Rechtsextremismus findet man unter anderem auf der Seite Netz-Gegen-Nazis einem Projekt der Amadeu Antonio Stiftung.
“Gießen bleibt bunt”-Logo via Gießener Allgemeine
Jaman, Recht haste! Gegen Nazis und natürlich auch in Gießen! Guter erster Beitrag, herzlich willkommen werter Herr Graf ;)
Ich bin definitiv auch bunt! Hab davon schon gehört… Nazis rauauauauauauuss!
Achja: Willkommen bei DougEgen…